Kaltstart in den Frühling - so hat Frühjahrsmüdigkeit keine Chance!

Die Temperaturen werden wieder wärmer, die Tage länger und die zusätzlichen Sonnenstunden versprechen einen positiven Schub für Laune, Energielevel und Immunsystem. Dem gegenüber steht das Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit. Wie passt das zusammen? Und welche Maßnahmen helfen, um fit und voller Elan in die blühende Jahreszeit durchzustarten?

Kaltstart in den Frühling  - so bekämpfen wir die Frühjahrsmüdigkeit

Frau sitzt auf Mauer mit Blick über den Rhein und die Insel Nonnenwerth

Gründe für die Frühjahrsmüdigkeit
Statt sich über steigenden Temperaturen, sonnige Tage und die aufblühende Natur freuen zu können, quälen sich viele Menschen ab Anfang März mit Müdigkeit, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit herum – all das sind Symptome der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit. Die Vermutung dahinter war lange Zeit, dass die Nährstoffspeicher nach einem langen Winter leer seien, weil in dieser Zeit nicht genug frisches Obst und Gemüse gegessen wurden. Eine These, die sich auf Grundlage der prall gefüllten Obst- und Gemüseabteilungen in Supermärkten nur schwer aufrechten erhalten lässt.

Ärzte vermuten mittlerweile, dass hinter der Frühjahrsmüdigkeit eher ein Hormon-Ungleichgewicht steckt, dass sich in erster Linie auf das Glückshormon Serotonin und das Schlafhormon Melatonin zurückführen lässt. Serotonin hat einen aktivierenden Effekt und Melatonin sorgt für Entspannung. Im Frühjahr gerät das Verhältnis der beiden Neurotransmitter ins Ungleichgewicht, so die Schlussfolgerung der Mediziner. Etwa zwei bis vier Wochen braucht der Körper häufig, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Hinzu kommt: Durch die steigenden Temperaturen kann der Blutdruck sinken, was ebenfalls häufig zu Schwindel und Müdigkeit führt.Blütenzweige mit Himmel und Sonnenschein

Gegenstrategien
Um der Frühjahrsmüdigkeit möglichst schnell wieder zu entkommen, ist es hilfreich sein Aktivitätsniveau möglichst hoch zu halten. Dies bedeutet allerdings auch, sich kontraintuitiv zu verhalten und gerade dann die Bewegung zu suchen, wenn einem so gar nicht danach ist. Durch körperliche Aktivitäten lässt sich die Müdigkeit wirkungsvoll vertreiben - der Kreislauf kommt in Schwung und der Blutdruck steigt. Auch Wechselduschen und -bäder, helfen den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen.

Die Sonne spielt beim Kampf gegen die Frühjahrsmüdigkeit eine wesentliche Rolle. Durch die Sonneneinstrahlung auf der Haut wird die Serotonin-Produktion gesteigert und das Tageslicht fungiert als biologischer Wecker. Aufenthalte unter freiem Himmel sorgen dafür, genügend Sonnenlicht abzubekommen. Wenn möglich sollten mindestens die Arme, das Dekolleté und das Gesicht freiliegen. Auf den geliebten Mittagsschlaf sollte hingegen eher verzichtet werden, weil dadurch Melatonin produziert und Serotonin verbraucht wird.

Frau an Streetfood Stand im Circus Roncalli
Foto: Barbara Frommann

Ebenfalls ratsam ist es, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Frisches Obst und Gemüse unterstützen die Stoffwechselprozesse und können damit zu einem hohen Energielevel beitragen. Gerade nachdem im Winter viele Menschen besonders deftig und reichhaltig gegessen haben, fällt die Umstellung unter Umständen schwer. Den Fokus im Frühling bewusst wieder auf frische und leicht verdauliche Lebensmittel zu legen, senkt die Wahrscheinlichkeit von Frühjahrsmüdigkeit allerdings erheblich. Auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 1,5 bis 2 Litern am Tag sollte geachtet werden, um Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und Müdigkeit zu verhindern.

Mit diesen Tipps können wir ja gleich am kommenden Wochenende mal gegen den Spät-Winter Blues ankämpfen! Hoffentlich spielt Petrus auch ein bisschen mit und stellt auf Frühling total um... Und nächste Woche ist vielleicht schon eine Mittagspause in der Frühlingssonne drin...

Text: medicalpress