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Im royal Palast of Beuel knallten am vergangenen Samstag die Korken! Es gab aber auch ordentlich was zu feiern: Nicht nur die Premiere der neuen Show "La Vida Loco", sondern auch das Silberjubiläum der beiden Direktoren, mittlerweile genau 25 Jahre gemeinsam durchs Leben gehen! Und die Party war mehr als standesgemäß!
25 Jahre das ganz normale "La Vida Loco" - im Theaterpalast Beuel
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Foto: (c) Stefan Mager, Theaterpalast PR |
Die Einladung war unmissverständlich: "....Knappe 3 Wochen Zeit bleiben noch, den perfekten Knicks und Diener zu üben. Denn schließlich will kein Untertan seiner Königin unvorbereitet begegnen. Um 18 Uhr hebt sich der Vorhang zur bunten Welt von Loco, der I. und einzigen, und ihrem glamourösen Regiment aus Fashion und Fantasie (Einlass ab 17 Uhr). Verbindlicher Dresscode: royal/elegant/farbenfroh..."
...und so wurde geprobt, geschmückt und aufgerüscht was das Zeug hielt - diesmal bei den Gästen! Und dann war es auch schon so weit: Die Entourage strömte in den Palast, in Smoking, Lackschuhen und Ballkleid, um einen glamourösen Abend in Locos Wunderland zu verbringen! Knut Vanmarcke und Dirk Vossberg-Vanmarcke hatten nicht zu viel versprochen - und wir uns völlig zu Recht in die ganz große Robe geworfen - was für ein Abend! Sogar die Torte benötigte "Personenschutz", die Farbe der Nacht war eindeutig pink, von rosé bis flieder in allen Schattierungen, und Loco Flanel durfte sogar noch weitere gekrönte Häupter begrüßen!
Und auf der Bühne? Hielt die Royal Queen of Beuel Hof: Loco Flanel öffnete ihren getreuen Untertanen die Tore zum Palast der Paläste. Um ihren Spiegelzelt-Thron versammelt sich eine diva-eske Entourage: Marilyn und Madonna, Britney und Cher, Katy Perry und Liza Minelli, Ernie, Bert und viele weitere Mitglieder ihrer bunten Regenbogenfamilie (und selbst eine namhafte OberbürgerInnenmeisterIn ist mit von der Partie). Dass die Stylekönigin dabei die Bühne zu ihrem Laufsteg macht, steht außer Frage, denn schließlich ist sie durch und durch Fa-Fa-Fa-Fa-Fashion! Ob mit Latex- oder Gurkenmaske – Loco Flanel bleibt immer eine cremigsahnige Melange aus „Sexbomb“ und „Every woman“.
Bereits in der Saison 2018/19 begeisterten die Hausherren von Malentes Theater Palast ihr Publikum mit einer bunten Dragshow. „Divas“ hieß das Programm damals, dessen Wiederaufnahme im Frühjahr 2020 pandemiebedingt frühzeitig abgebrochen werden musste. Seitdem ist viel passiert. Das Spiegelzelt ist nach intensiven Auseinan- dersetzungen mit der städtischen Verwaltung nach Pützchen gezogen, aus Loco Flanel, der ungekrönten Königin der B9, wurde die Royal Queen of Beuel – ein vor allem in den sozialen Medien vielfältig inszeniertes Spiel mit der hauseigenen Kunstfigur, das die neue Produktion langfristig vorbereitete. Denn auch wenn „La Vida Loco“ im Untertitel den Zusatz „Divas 2.0“ trägt, ist die Show eine vollständig neue Produktion und zugleich die persönlichste der beiden Entertainer Knut Vanmarcke und Dirk Vossberg-Vanmarcke.
In „La Vida Loco“ verschmelzen die Grenzen, fallen die Hüllen, und Gegensätze werden auf den Kopf gestellt: Mann und Frau, Homo- und Heterosexualität, Fiktion und Realität – nichts ist sicher vor dem vielschichtigen Witz der beiden Hausherren. Was auf den ersten Blick vor allem als aufwendige Revue mit 68 individuell angefertigten Kostümen, 19 Choreografien, 21 Songnummern, einer bunten Lightshow, multimedialen Einspielern und jeder Menge malentetypischer Scherze von gnadenlos albern bis augenzwinkernd schlitzohrig auftritt, erweist sich im Verlauf als zutiefst persönliches Plädoyer für eine Gesellschaft, in der schwul-lesbisches Leben keines Outings mehr bedarf und Diskriminierung in jeglicher Form der Vergangenheit angehört. Wenn etwa die Kunstfigur Loco Flanel im zweiten Teil der Show zunehmend hinter ihrem Darsteller verschwindet, um der Show unerwartete Tiefe zu ermöglichen, dann ist das ebenso mutig wie eigenwillig. Dass die Vereinnahmung der Regenbogenflagge durch Wirtschaft, Politik und Interessengruppen unterschiedlichster Art ebenso zur Zielscheibe wird, spricht für den differenzierten Blick der Vanmarckes.
„La Vida Loco“ erweist sich neben allem Spaß und Glitzer auch als emotionale Achterbahnfahrt, bei der die Zuschauer manchmal vielleicht selbst nicht mehr sagen können, ob die eine oder andere Träne vor Lachen oder Rührung vergossen wurde.
...also alles wie es sein sollte, in der Beuel Albert Hall, aka Theaterpalast. Nur habe ich seither einen grandiosen Ohrwurm, denn "Loco im Wunderland" wird bis auf Weiteres bei mir in Endlosschleife laufen UND ich muß dringend einen Fahrradhelm kaufen, wozu mich Dirk als "Nadja Wörner" angestiftet hat. Ich habe zwar noch nicht einmal ein Rad, komme ganz prima zu Fuß zur Arbeit (ins Erdgeschoss) und wüßte jetzt auch nicht wie ich mit dem Drahtesel zum Sport kommen soll, aber ich muß einfach diesen Helm haben! Wer wissen will, warum um alles in der Welt ich darauf so versessen bin, der begebe sich umgehend in Bonns schönsten Theaterpalast auf der ganzen weiten Welt und finde es selbst heraus!
Text: Theaterpalast PR
