Backwahn-Anfälle sind wie Schüttelfrost... man kann das nicht planen, es kommt einfach über einen... Und dann muss man da halt durch! So wie am Wochenende, als mich dieses in losen Folgen wiederkehrendes "Leiden" erneut befiel und mich auf völlig exotische Wege in den Libanon entführte. Sogar ohne Visum, Check-In und Corona-Durcheinander - da der Orient zu ir in die Küche kam, in Gestalt eines hübsch exotischen Käsekuchens!
Labneh Cheesecake by #queenofküchenchaos
Und dann stand ich da... Das Rezept klang so verlockend und exotisch, mit durchaus heimischen Einschlägen, denn immerhin sprechen wir von einem Cheesecake - und ich liebe Cheesecake (und Käsekuchen, Quartorte und wie man diese Leckerei auch sonst noch nennen mag)! Wobei diesmal die Küchenschlacht allerdings aber an mir kleben bleiben würde, und nicht an meinem Kumpel Albertchen, der sonst der ungekrönte Spezialisten-King of Cheesecake ist. Und für Gerupftem. Aber ich schweife ab...😋
Zurück also zum Cheesecake made in Libanon. Da reisen dieser Tage noch immer irgendwie komisch/schwierig/umständlich/... ist, mußte ich meine Küche zum exterritorialen Gebiet erklären UND gleich mal rausfinden was dieses Labneh überhaupt ist. Laut Beschreibung des allwissenden Internetzes handelt es sich dabei wohl um ein absolutes Basic der orientalischen Küche und ist wohl gemeinhin in türkischen Lebensmittelgeschäften zu bekommen. Soso. Aber wenn man sich das kurz vor knapp überlegt, kann einem der Lieblings-Last-Minute-Nahkauf da auch weiterhelfen, allerdings ist dann DIY angesagt. Zum Glück hilft da auch mal wieder das Netz, denn mit griechischem Joghurt und Salz soll das Labneh ganz einfach über Nacht entstehen...
Na dann mal los! Also den griechischen Joghurt mit einem Teelöffel Salz verrühren und über Nacht abtropfen lassen. Am nächsten Morgen erwartet einen die exotische Zutat namens Labneh dann in der Speisekammer. Damit wäre das wichtigste schon mal geklärt - kommen wir jetzt noch schnell zu den "unbedeutenden Kleinigkeiten" die sonst noch relativ wichtig wären zu wissen 😋
Springform mit Durchmesser von ca 20-22 cm
Zutaten:
- 90g zerlassene Butter und etwas feste Butter zum fetten der Form
- 1 Pck. Filoteig aus dem Kühlfach im Supermarkt (ca. 10 Blatt)
- 500g Labneh (aus dem türkischen Lebensmittelgeschäft oder selbstgemacht: 800g griechischen Joghurt mit einem TL Salz verrühren und über Nacht in ein Mulltuch einschlagen und auf einem Sieb abtropfen lassen. Alles über Nacht kühl stellen. Am nächsten Morge ist der Joghurt abgetropft und Labneh entstanden)
- 500g Ricotta
-150g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 3 Eigelb
- 2TL Orangenabrieb
- 4 EL Rosenwasser
- 1 TL Vanillepaste
- 2 EL Mehl
- 1,5 EL Maisstärke
Für das Topping:
- 40g Walnüsse
- 40g Pistazien
- 1 Msp. Kardamom
- 0,5 TL Zimt
- 75 ml flüssiger Honig
- 1 Prise Salz
- 1-2 EL getrocknete Rosenblätter (essbar)
Rezept:
- Die Springform mit Butter fetten. Filoblätter mit etwas zerlassener Butter einpinseln. Die gebutterte Seite nach unten in die Form legen und dann am Boden sowie an den Seiten vorsichtig andrücken. Alle Teigblätter versetzt zueinander in die Form legen.
- Backofen auf 160 Grad vorheizen (Umluft). Labneh, Ricotta, Puderzucker und Salz miteinander glatt verrühren. Eier, Eigelb, Orangenabrieb, Rosenwasser,Vanillepaste, Mehl und die Stärke dazugeben und unterrühren. Die Masse in die Form geben und den Kuchen 70-80 Minuten backen. Damit die Oberfläche nicht reißt einen hitzebeständigen Behälter mit ausreichend Wasser mit in den Ofen stellen. Anschließend den Kuchen auskühlen lassen.
- Für das Topping Walnüsse und Pistazien grob hacken, dann mit Kardamom, Zimt, 50ml Honig und dem Salz mischen und auf dem Kuchen verteilen. Zum Schluss noch die Rosenblätter und den restlichen Honig darüberträufeln - fertig!
So kommt mal also auch in Corona-Zeiten ohne Visum und dem ganzen Travel-Aufriß an orientalisches Flair. Klappt wahrscheinlich auch mit australischen Spezialitäten... Ob der Novak Djokovic jetzt wohl auch in seiner Küche steht und australische Lamingtons backt?! 👹
