CityLightsBonn zieht es aufs Green!
Urlaub ist nicht nur zum faulenzen da - wir wollen ja auch was erleben und Neues entdecken! Dabei nutzen wir die vielfältigen Angebote im Urlaub häufig um neue Sportarten auszuprobieren und entdecken oft genug ganz neue Leidenschaften....
Das war der Plan für diesen Artikel und der brachte mich auf ein ganz neues Terrain - nämlich aufs Green...
Zwischen Handicap und Hole-in-one - Schnupperkurs im
Golf Course Siebengebirge
Aber der Reihe nach: Golf ist ein Dresscode Sport- das ist allgemein bekannt, aber wie genau das aussehen sollte war mir nicht ganz klar. Zu Meinem Glück machte der Sommer am Kurstag mal wieder Pause, und so war ich mit Dreiviertelhose und Weste perfekt angezogen, jedenfalls für einen Neuling auf dem Platz. Golfschuhe, Handschuhe und anderes Spezial-Equipment ist nämlich für den Schnupperkurs nicht nötig, bequeme Kleidung und Sportschuhe sind ausreichend, die Schläger werden vom Club zur Verfügung gestellt.
Nach einer kleinen Kennenlern-Runde nahm mich "mein Trainer" gleich mit auf die Anlage. Auf der Driving Range war am Mittag nicht viel los, somit konnten wir gleich mit den grundsätzlichen Infos und ersten Schlägen starten. Tim erklärte mir die verschiedenen Schläger, ihre Vorteile und die daraus resultierenden Einsatzgebiete - für lange Abschläge gibts Hölzer, für weniger lange Schläge Eisen, außerdem noch Sandeisen wenn der Ball im Sandloch, genannt Bunker, landet und weitere Schläger für das Einlochen auf dem Green.
Apropos Green - das ist keineswegs der ganze grüne Golfplatz - der sich im schönen Siebengebirge natürlich kilometerlang durch herrlichste Landschaft schlängelt - sondern lediglich der engere Umkreis um das eigentliche Loch herum. Meist erkannt man dieses Green an dem ganz besonders kurz gemähten Rasen in Kreisform...
Und dann soll ich auch schon selbst ran, einmal einlochen üben bitte...
Jaaaa, also gut, der Griff liegt nach einigen Versuchen gut in der Hand, und Tim platziert den Ball zum putten so, das ich als Anfänger die Chance habe diesen vielleicht sogar gleich zu erwischen. Was nach wenigen Versuchen auch ganz gut klappt, nur mit der Wucht und dem Schwung habe ich so meine Probleme. Entweder bleibt der Ball vor dem Loch liegen, oder schießt darüber hinaus... Aber meine Fortschritte machen sich relativ schnell bemerkbar, jedenfalls bestätig das der Pro wohlwollend 😊
Natürlich gibt es einiges zu beachten, wie die Striche auf dem Eisen, die sollten die Mitte des Balles treffen. In die Knie gehen beim Putten, das Gewicht verlagern, die richtige Haltung beibehalten... Alles wird erklärt, demonstriert, beim Selbstversuch kontrolliert und ggf. korrigiert. Ich bekomme schnell ein Gefühl für den Ball und treffe nahezu immer, nur das Einlochen will erst nach einigen (ok, vielen) Schlägen erstmals klappen - hey! was für ein Gefühlt!
Die nächste Kursstation ist ein weiteres Übungs-Green gleich nebenan, hier üben wir den Ball vom Rasen auf das letze Spielfeld (also das Green) zu befördern. Oft genug klappt das nämlich nicht mit einem Schlag vom Abschlagpunkt bis auf das Green zu kommen, dann muß der Ball auch auf dem weniger kurz gemähten Rasen abgeschlagen werden. Wie ich erfahre darf man für jedes Loch unterschiedlich viele Schläge brauchen um vom Abschlag bis ins Becherchen zu kommen. Wie viele das sind wird an jedem Abschlagpunkt auf einer Tafel angezeigt (zum Glück gibt es für weniger gute Spieler zusätzliche Schläge die sie verbrauchen dürfen, das hat dann mit dem Handicap zu tun).
An dieser Station muß ich mich ganz schön strecken, damit der Ball dahin fliegt wo er auch wirklich hin soll. Aber Übung macht den Meister. Schnell bekommt auch ein Anfänger ein Gefühl für den Ball, der Anleitung sei Dank, denn das Gelände macht im Golfsport auch noch richtig viel aus. Man sollte die Situation vorher genau betrachten: Fällt das Gelände um den Ball oder das Loch ab, ist irgendwo eine kleine Senke, muss der Ball eine kleine Kurve nehmen um an solchen Unebenheiten vorbeizukommen?
Mir wird immer klarer das Golf natürlich auch ein Wettkampfsport ist, aber hier und heute steht der Spaß an erster Stelle!
Und dann wartet die letzte Station auf mich: Die Driving Range mit den langen Abschlägen! Hier geht es darum den Ball möglichst weit an das Loch heranzuschlagen. Mehrere Hundert Meter kann ein geübter Golfer mit dem ersten Abschlag leicht überwinden. Ich eher nicht... Meine ersten Schläge gehen ins Nichts, der Ball liegt unversehrt auf seinem Platz (und feixt sich eins 😋). Aber nach ein paar Versuchen erwische ich ihn schließlich doch! Ha, was für ein Triumph! Gut, weit ist er nicht geflogen, aber immerhin. Ich habs verstanden, denke ich noch, und versemmel den nächsten Schlag gleich wieder.. Immer mehr und mehr Treffer gelingen, auch weil Tim als Pro stets mit Tipps zur Stelle ist. Wie gut das klappt stellt sich schnell raus, denn ich bekomme immer weiter fliegende Bälle zustande. Ok, bis ich beinahe das Ball-Sammel-Auto treffe, was abseits friedlich unter einem Baum geparkt ist.
Das macht richtig Spaß! Und das kleine Beinahe-Malheur lassen wir hier mal schnell unter den Tisch fallen....
Im Anschluß an die Trainigseinheit mache ich mit Tim noch eine Besichtigungstour über den Platz. Wobei Platz es irgendwie nicht trifft. Die Park-änliche Anlage in den Hügeln des Siebengebirges ist wie ein riesiger Landschaftspark, mit malerischen Aussichten, idyllischen Abschlägen, Sonne und Wolken - einfach wie gemalt und erst recht wie im Urlaub! Nur das wir das hier zu Hause eigentlich jeden Tag haben können...
An einigen besonders idyllischen Löchern darf ich sogar auch mal putten oder abschlagen, mehr oder weniger erfolgreich, aber mit immer mehr Faszination für diesen Sport...
Mit freundlicher Unterstützung vom Golf Course Siebengebirge.
Fotos: CityLightsBonn, Tim Wendker & Golf Course Siebengebirge