Ferien zu Huss Teil 2 - der geheime Garten

Wie bereits in Teil 1 von "Ferien zu Huss" berichtet, war mein Ferientag in Königswinter in Begleitung der WDR Lokalzeit am vergangenen Mittwoch einfach nur genial, aufregend und wahnsinnig schön.
Die Drachenfelstour mit den Segways hatten Inga Hinnenkamp und ich am Vormittag in Angriff genommen und so richtig genossen: Die Langschaft, die Aus- und Einblicke und natürlich auch die rasante Art der Fortbewegung. Aber damit sollte der Tag noch längst nicht vorbei sein - schließlich hatten wir ja Ferien! Also ging es nach einer kleinen Stärkung in Königswinters kleinen Gässchen auf zu neuen Entdeckungen....

Ferien zu Huss Teil 2 - der geheime Garten
Wer in der Umgebung von Königswinter öfter unterwegs ist, hat vielleicht schon einmal diese herrschaftliche Auffahrt auf dem Weg zur Margaretenhöhe bemerkt, welche nur für wenige Augenblicke zu sehen ist. Die L331windet sich entlang des Mirbesbaches von Königswinter aus nach Ittenbach und kurz vor einer Kurve kann man linker Hand dieses herrliche schmiedeeiserne Tor mit der dahinter liegenden Alleen-Auffahrt sehen und einen kurzen Blick auf das Gutshaus werfen. Dieser Ausblick bietet sich dem Passanten leider nur sehr kurz, und es sah sooo malerisch und ein bisschen geheimnisvoll aus, das es Inga und mir das nächste kleine Abenteuer bescherte.

Wir sind neugierig geworden und beschlossen uns genauer umzusehen - frei nach dem Motto "Wer wohnt denn hier?". Eine kleine Seitenstraße führt zum Gut Wintermühlenhof, zu dem diese märchenhafte Auffahrt gehört. Wir entdeckten das es sich hier "leider" um ein privates Gelände mit Wohnungen und Büros handelt, also nicht öffentlich zugänglich ist. Jedenfalls nicht so ganz...
Nicht so ganz? Das reichte uns erst einmal völlig um uns vorsichtig auf dem Hof etwas umzusehen und so trafen wir auf die Familie Borowski, die auf dem Gut eine Galerie betreibt. Neben den Wohnungen, die ganz malerisch auf dem Gutshof angelegt worden sind, beherbergt das Gut also auch Künstler! Die Borowskis machen Kunst aus Glas. Echte Handwerkskunst, modern interpretiert und dafür haben sie hier im Mirbesbach-Tal den perfekten Ausstellungsort gefunden!
Doch nicht etwa die kleine Galerie auf dem Gutshof bietet der Kunst der Brüder Borowski Platz, sondern ein malerisch verwilderter Garten auf dem Gelände! Glaskunst in nahezu wilder Natur....
Das klang vielversprechend...
Viktor Borowski bot uns an uns durch den geheimen Garten zu führen.... Das konnten Inga und ich natürlich nicht auslassen. So kamen wir nach der Action des Vormittages unerwartet zu einem kleinen Abenteuer und einer großen Entdeckung... 
Der Garten ist ein Traum! Bevölkert von hunderten gläsernen Tieren - nicht einmal Viktor Borowski kennt die exakte Anzahl der gläsernen Bewohner - noch dazu beleuchtet und mit Wasserläufen durchzogen lag diese verwunschene Parklandschaft im leichten Nieselregen. Wie im Kino!
Wir schlendern entlang der Wege, entdecken Terrassen an Bachläufen, bewachsen mit Moos und bewacht von Fröschen aus Glas. 
Daneben rauschen kleine Wasserfälle von felsigen Vorsprüngen, auf denen leuchtende Vögel sitzen. Weiter hinten im Garten warten Ruinen und steinerne Teehäuser an Teichen auf uns. Warten sie auf uns? Wohl eher nicht... Es scheint eher, als entdeckten wir ein kleines Ankor Wat. Direkt hinter Königswinter.

Im steinernen Teehaus leben gläserne Fledermäuse, in trauter Nachbarschaft mit Krokodilen, Pfauen, sogar fliegende Fische haben wir gesehen.
Unfassbar! Was sich hier auftut, direkt an der Landstraße auf der wir so oft ahnungslos Richtung Rhein fahren! Wir fühlen uns wie Indiana Jones. Nur ohne Peitsche.
Noch eine Runde um den Teich, die Gürteltiere begrüßen, die vor der griechischen Säulenhalle für uns posieren. Dann müssen wir uns aus der kleinen Märchenwelt losreißen.... Natürlich nicht ohne Viktor zu fragen was es mit dem Garten auf sich hat: Der Garten ist in der Tat privat und gehört zum Wintermühlenhof und steht dessen Bewohner zur freien Nutzung. Die Borowskis haben hier über Jahre ihre Glaskunst installiert, um sie Kunden im Freien präsentieren zu können. Als Freiluft-Galerie, sozusagen. Mehrfach im Jahr ist der Garten dann auch für die Öffentlichkeit zugänglich, im Rahmen eines Sommerfestes zum Beispiel, welches 2017 leider schon gefeiert wurde. Wer jetzt Lust auf eine Expedition in den geheimen Garten hat und nicht bis zum Sommerfest 2018 warten möchte, der kann sich nach Vereinbarung auch mal zwischen Teehaus und Wasserfällen umschauen und den gläsernen Zoo im verwunschenen Garten besuchen.
Unsere Entdeckungsreise endete dann auch wieder vor dem mysteriösen Tor in der Kurve der L331, was uns zuvor so geheimnisvoll vorkam. Nur jetzt hatten wir das Geheimnis des Gartens gelüftet und konnten uns wie Entdecker fühlen! Die L331 führte uns dann auch rasch zurück an den Rhein, wo uns die Fähre nach Mehlem übersetzte. Das totale Kontrastprogramm: Altbekannt, viel besucht und noch immer wahnsinnig schön! Der Rhein im Sonnenschein, auf dem Fluß, der Abendsonne entgegen. Wie eine Mini-Kreuzfahrt ;-)
Auch das sollten wir Einheimischen viiiiiel öfter machen - Bötchen fahren! Das wird mir demnächst hoffentlich noch einen weiteren Urlaubstag bescheren...
Dann standen wir auch schon wieder auf festem Boden. Ist halt doch keine Weltreise, sondern nur eine Mini-Kreuzfahrt von KöWi nach Bonn ;-) Und statt Käptains-Dinner gab es für Inga, das Team vom WDR und mich einen Sundowner in einer Godesberger Institution: Im Biergarten des Rheinhotel Dressen.
Kann der Ferien-Tag zu Huss schöner ausklingen als bei einem Cocktail, direkt am Rhein und mit Blick auf den Drachenfels, Schloss Drachenburg und den Petersberg?! Das war dann auch das Schlußwort zu unserem Ferientag zu Huss: Soooo Schön wars! Unbedingt empfehlenswert und hoffentlich bald wieder!